Am Morgen werden Sie vom Zwitschern der Vögel geweckt. Zur Mittagszeit wandern Sie durch unberührte Naturlandschaften und entdecken dabei immer wieder neue idyllische Plätze, die Sie ganz für sich allein haben. Nachts tauschen Sie Abenteuergeschichten mit einem Camper-Pärchen aus. Und beim Blick nach oben fällt Ihr Blick – fernab der städtischen Lichtverschmutzung – direkt in die Milchstraße. Ein derart naturnahes, intensives Camping-Erlebnis ist ganz nach Ihrem Geschmack? Dann ist Minicamping genau das Richtige. Wir zeigen Ihnen, was hinter dem Trend steckt und geben Ihnen wertvolle Tipps und Tricks rund um Minicampingplätze an die Hand – inkl. Campingplatz-Empfehlungen.

Was ist Minicamping?
So viel vorweg: Eine allgemeingültige, trennscharfe Definition von „Minicamping“ gibt es nicht. Trotzdem ist fast jedem Camper und Platzbetreiber klar, was damit gemeint ist. So handelt es sich um einen kleinen Campingplatz, der eine ganze Reihe bestimmter Eigenschaften hat. Campingplätze, die sich mit dem Label „Minicamping“ schmücken, zeichnen sich in der Regel durch folgende Kriterien aus:
- Wenige Stellplätze: Die Zahl der Stellplätze ist eines der wichtigsten Merkmale eines Minicampingplatzes. Als Faustregel gilt: Besitzt eine Anlage maximal 30 Stellplätze (oft weniger), kann von Minicamping gesprochen werden.
- Naturnahe Lage: Sei es idyllisch an einem See oder Fluss, am Waldrand oder in einem Nationalpark: Die kleinen Campingplätze befinden sich meist mitten in der Natur in einer ruhigen Umgebung.
- Familiäre Atmosphäre: Da die Parzellen häufig sehr großzügig bemessen sind, rückt man sich beim Minicamping zwar nicht auf die Pelle. Ins Gespräch kommt man aber trotzdem – sei es beim gemeinsamen Angeln oder bei einem abendlichen Gespräch am Lagerfeuer. Denn im Gegensatz zu größeren Campingplätzen herrscht hier eine persönliche, fast familiäre Atmosphäre.
- Private Betreiber: Sehr viele Minicampingplätze werden von privaten Betreibern geführt oder befinden sich seit Generationen in Familienbesitz. Die Leidenschaft fürs Camping ist bei den Betreibern dabei fast immer spürbar – und zeigt sich in Form einer besonders herzlichen Gastfreundschaft.
- Begrenzte Ausstattung: Schwimmbäder, Tennisplätze, Restaurants, kleine Supermärkte: Während große Campingplätze oft keine Wünsche offenlassen, sucht man Annehmlichkeiten wie diese beim Minicamping vergeblich. Hier bleibt alles auf das Wesentliche reduziert. Oft gibt es lediglich Wasser- und Stromanschlüsse sowie Sanitäranlagen. Eben ganz im Sinne eines reizarmen, naturnahen Camping-Erlebnisses.
Grundsätzlich gilt außerdem: Minicampingplätze passen sich ganz natürlich ihrer Umgebung an – ohne dabei die Natur zu verändern oder gar zu zerstören. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben.
5 der schönsten Minicampingplätze im Kurzporträt
Idyllische Minicampingplätze gibt es in ganz Europa. Wir stellen Ihnen 5 kleine Campinganlagen vor, in denen sich ein Camping-Urlaub lohnt:
1.) Bergoase Sächsische Schweiz
Mit gerade mal 11 Wohnmobilstellplätzen fällt der Campingplatz Bergoase klar in die Kategorie „Minicamping“. Zumal vor Ort eine persönliche, fast familiäre Atmosphäre herrscht. Wirklich großartig ist die Aussicht, die sich auf dem von Wald umgebenen Panorama-Campingplatz bietet. So schraubt sich am Horizont das Elbsandsteingebirge der Sächsischen Schweiz majestätisch in den Himmel – und macht Lust auf Wanderungen durch den gleichnamigen Nationalpark. Ein Preis von knapp 15 Euro (Stand: Mai 2025) pro Nacht für einen Wohnmobil-Stellplatz erscheint unter diesem Hintergrund mehr als fair.
2.) Lynx Camp Schwarzwald
Tiere beobachten. Wanderungen durch die atemberaubende Natur des Schwarzwalds unternehmen. Durchatmen und zur Ruhe kommen. Der kleine Platz Lynx Camping im Herzen des Schwarzwalds bietet all das. Gastgeberin Nicole steht bei Fragen immer zur Verfügung und führt den Platz ganz ohne Personal, nur mit Unterstützung ihres Sohnes. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Camping mit Hunden. So sind alle Stellplätze eingezäunt und haben einen eigenen Hundegarten.
3.) Minicamping Het Wielseveld
Gerade in den Niederlanden gibt es sehr viele Minicampingplätze. Einer der schönsten ist Minicamping Het Wielseveld. Die Anlage bietet insgesamt 25 Stellplätze – alle großzügig bemessen und mit viel Grün. Das Betreiberpaar schreibt Gastfreundschaft groß und sorgt mit einer herzlichen Begrüßung dafür, dass sich jeder Neuankömmling willkommen fühlt. Und auch für ein nettes Gespräch sind die beiden immer zu haben.
4.) Camping Le Chenantier
Grüne Wiesen, würzig duftende Wälder, steile Berge und ein idyllisches Dörfchen: Die Aussicht auf dem Minicampingplatz Le Chenantier ist einfach spektakulär. Der in den südlichen Alpen Frankreichs gelegene Platz garantiert ein intensives Naturerlebnis – und verspricht Ruhe und Erholung.
5.) Mini-Kamp Sani
Auch Kroatien hat viele schöne Minicampingplätze zu bieten. Bestes Beispiel: Mini-Kamp Sani in Brodarica an der kroatischen Adriaküste. Der kleine, familiäre Campingplatz wird von einem hilfsbereiten Ehepaar geführt und bietet eine kleine Zahl an großzügigen Stellplätzen. Praktisch: Meer und Strand sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.
Alle Vorteile des Minicampings
Minicamping steht hoch im Kurs – bei Campern aus ganz Europa. Und das aus guten Gründen. Immerhin versprechen die kleinen Campingplätze einen besonders intimen Camping-Urlaub. Die Vorteile:
- Sie können die Natur in vollen Zügen genießen – und das ohne die typische Geräuschkulisse eines großen Campingplatzes.
- Sie bleiben nicht anonym, sondern kommen mit anderen Campern ins Gespräch. So entstehen Kontakte auf Augenhöhe, aus denen sich nicht selten jahrelange Freundschaften entwickeln.
- Sie haben viel Platz, da sich meist wenige Parzellen auf eine große Gesamtfläche verteilen.
- Sie profitieren von günstigen Preisen. Selten werden mehr als 30 Euro pro Nacht verlangt. Oft fallen die Preise sogar noch deutlich niedriger aus.
Es gibt kaum einen besseren Ort, einen Gang runterzuschalten und den Alltagsstress abzuschütteln als auf einem Minicampingplatz.
Gehören zusammen: Minicamping und Minicamper
Große Luxus-Wohnmobile mit allem erdenklichen Komfort sucht man auf einem Minicampingplatz in der Regel vergeblich. Stattdessen fällt – ganz dem Anspruch der Nachhaltigkeit folgend – alles eine Nummer kleiner aus. Besonders häufig werden die Plätze daher mit einem kleinen Wohnmobil mit einfacher Schlafmöglichkeit auf der Rückbank oder im Dachzelt angefahren. Gut zu wissen: Wenn Sie Ihren ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten wollen, haben Sie bei TUI CAMPER die Möglichkeit einen Mini-Camper zu mieten. Welche Modelle hierfür in Frage kommen, haben wir im verlinkten Artikel für Sie zusammengefasst.
5 Tipps für Ihr nächstes Minicamping
Einige Tage oder Wochen auf einem Mini-Campingplatz zu verbringen ist eine intensive Naturerfahrung. Um unnötigen Stress zu vermeiden und das Beste aus Ihrem Wohnmobil-Urlaub herauszuholen, sollten Sie allerdings die folgenden Tipps beachten:
- Reservieren Sie frühzeitig. Da Minicampingplätze naturgemäß nur wenige Stellplätze haben, sind diese gerade zur Hauptsaison schnell belegt. Das gilt insbesondere für Stellplätze in Nationalparks oder nahe beliebter Natur-Highlights. Oftmals bieten die kleinen Campingplätze auf ihrer Website allerdings keine Reservierungsoption. In dem Fall lohnt ein schneller Anruf oder eine kurze E-Mail, um sich den Platz zu sichern.
- Nehmen Sie das Nötigste mit. Insbesondere Lebensmittel und Hygieneartikel sollten Sie besser im Vorfeld kaufen und mitbringen. Denn einen nahegelegenen Supermarkt gibt es auf den winzigen Campinganlagen in den seltensten Fällen. Je nach Lage müssen Sie bis zur nächsten Versorgungsmöglichkeit einiges an Fahrzeit in Kauf nehmen.
- Nutzen Sie Ihre Zeit zum Digital Detox. In ruhiger familiärer Atmosphäre, umgeben von unberührter Natur, bietet sich endlich die Gelegenheit zur Entschleunigung. Smartphones und Tablets dürfen in dieser Zeit gerne offline bleiben. Schalten Sie ab und entscheiden sich bewusst für den Digital Detox, ist es auch kein Problem, dass WLAN auf den kleinen Campingplätzen noch immer keine Selbstverständlichkeit ist.
- Suchen Sie den Austausch. Auf Minicampingplätzen fällt es leicht, mit anderen Campern oder den Betreibern ins Gespräch zu kommen. Die perfekte Gelegenheit, um sich Tipps für lohnenswerte Ausflüge, zu den leckersten Restaurants und über echte Geheimtipps in der Umgebung einzuholen!
- Informieren Sie sich im Vorfeld über den Platz. Denn Ausstattung und Gegebenheiten unterscheiden sich zwischen den kleinen Campingplätzen stark. So sind einige Plätze beispielsweise ausschließlich für sehr kleine Wohnmobile geeignet. Auf anderen wiederum kann die Zahl der Stromanschlüsse begrenzt sein.
Microcamping: die ultrakleine Variante des Minicampings
Neben klassischem Minicamping auf Plätzen mit maximal 30 Stellplätzen gibt es noch eine weitere Kategorie kleiner Campingplätze: das sogenannte Microcamping. Auch hier ist die Definition nicht ganz eindeutig, in der Regel spricht man aber erst dann von Microcamping, wenn ein Campingplatz nicht mehr als 5 Stellplätze umfasst. Häufig handelt es sich beim Microcamping um privat angebotene Stellplätze (etwa auf Weingütern oder landwirtschaftlichen Betrieben), die nicht Teil eines eigenen Campingplatzes sind. Das Camping auf dem Bauernhof etwa erfüllt häufig die Kriterien eines Microcampingplatzes. Abgesehen von der Anzahl der Stellplätze gibt es kaum nennenswerte Unterschiede zum Microcamping.
Camping, Minicamping, Microcamping – ein Vergleich
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Eigenheiten und Unterschiede von klassischem „Camping“, „Minicamping“ und „Microcamping“ noch einmal für Sie zusammengefasst.
EIGENSCHAFTEN | CAMPING | MINICAMPING | MICROCAMPING |
---|---|---|---|
Stellplätze | unter 30 | 5 – 30 | 1 – 5 |
Lage | verschieden, oft touristisch | sehr naturnah, z.B. in Nationalparks | auf privatem Grund, z.B. Bauernhof, teils sehr abgelegen |
Ausstattung | umfassend, z.B. Supermarkt, Sport- & Freizeitprogramm | rudimentär, z.B. Strom & Sanitär | minimal, teils keine Infrastruktur |
Atmosphäre | touristisch, eher anonym | persönlich, familiär | sehr ruhig |
Buchung | teils online möglich | häufig persönlich, z.B. per Mail oder Telefon | in der Regel persönlich, oft spontan |
Preis | mittel bis hoch niedrig | niedrig | sehr niedrig, teils als kostenlose Stellplätze |
Packliste: Das muss beim naturnahen Campen mit an Bord
Der Wohnmobil-Urlaub auf einem Minicampingplatz steht an? Mit der folgenden Packliste sind Sie für die speziellen Anforderungen des Minicampings gut gerüstet:
- Da der nächste Supermarkt mitunter weit entfernt liegt, wird ein Grundstock an haltbaren Lebensmitteln benötigt.
- Neben Lebensmitteln gehören selbstverständlich auch Drogerieartikel (z.B. Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Feuchttücher etc.) ins Gepäck.
- Sofern Ihr Mini-Wohnmobil keine Küchenzeile hat, ist ein Campingkocher mit zugehörigen Gaskartuschen sehr empfehlenswert.
- Bequeme und funktionale Outdoor-Kleidung ist Voraussetzung, um auf Wanderungen die Umgebung zu entdecken.
- Wenn die Sonne lacht und die Natur ruft, verbringen Sie ganz automatisch viel Zeit draußen. Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Hut etc.) ist daher Pflicht.
- Gerade auf sehr kleinen Plätzen ist ein Vorrat an Toilettenpapier sehr empfehlenswert.
- Auch Müllbeutel gehören mit an Bord. Immerhin wird vor Ort viel Wert darauf gelegt, keine Abfälle in der Natur zu hinterlassen.
- Da viele Minicampingplätze in der Nähe von Seen oder kleinen Teichen liegen, werden sie nicht selten von Mücken heimgesucht. Umso wichtiger ist Mückenspray.
- Bis zum nächsten Ort kann es weit sein – und nachts sehr dunkel werden. Gute Taschenlampen (inkl. Ersatzbatterien) empfehlen sich daher.
- Gerade, wenn Ihr Minicampingplatz in einem Natur- oder Nationalpark liegt, ist es mit dem mobilen Internet oft nicht weit her. Für Wanderungen braucht es daher Offline-Kartenmaterial.
Fragen und Antworten
Abschließend beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um das Thema Minicamping.
Wo gibt es Minicampingplätze?
Minicampingplätze gibt es in ganz Europa. Gerade in den Niederlanden und in Belgien sind die kleinen Campingplätze beliebt und werben auch mit dem Begriff „Minicamping“. Aber auch hierzulande, in Frankreich, Italien und Skandinavien gibt es viele kleine Campingplätze, die das „Mini“ zwar nicht im Namen tragen, die der Definition nach aber Minicampingplätze sind.
Wie finde ich die kleinen Campingplätze?
Sofern sich die kleinen Campingplätze als „Minicampingplatz“ bezeichnen, werden Sie bei einer Websuche für die gewünschte Region (z.B. in Google Maps) fündig. Darüber hinaus empfiehlt sich die Suche auf einschlägigen Online-Portalen (z.B. Camping.info). Über die Filtereinstellungen können Sie hier gezielt nach Campingplätzen mit wenigen Stellplätzen suchen.
Welche Regeln gelten auf einem Minicampingplatz?
Genau wie größere Campingplätze legt auch jeder Minicampingplatz seine Hausregeln – zum Beispiel bezüglich Ruhezeiten – selbst fest. Insbesondere in puncto Müllvermeidung und Müllbeseitigung gibt es bei den naturnahen Plätzen meist strenge Vorgaben. Sofern vor Ort keine Entsorgung möglich ist, müssen Camper Ihren Abfall mitnehmen und später selbst entsorgen.
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